Miesmuscheln a la Rocío

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Als ich noch ein Kind war, lebten wir ein paar Jahre in Spanien, um genau zu sein in La Coruña. Es ist eine wunderschöne kleine Stadt am Meer im Nordwesten Spaniens. Und immer an Weihnachten gab es Miesmuscheln oder Venusmuscheln und dann sonstige Meeresfrüchte und -fische. Fleisch fehlte natürlich auch nicht, niemals. Ich erinnere mich dass mein Vater sogar selber manchmal Miesmuscheln oder Entenmuscheln an den Riffen gesammelt hat. Damals war es noch nicht verboten, wenn man es zum Eigengebrauch tat.

Diese Muschel hier sind (Laut Fischabteilung Coop – Schweiz) aus dem Nordwesten Europas und Wildfang. Jedes Mal wenn ich solche Muscheln sehe, muss ich welche haben und dann kann ich wieder in Kindheitserinnerungen schwelgen…

Ich habe 1 Kg genommen für uns drei als Abendessen. Mit etwas Baguette und ein feiner Wein dazu… was will man mehr?

Diese Muscheln sind auch kalt ganz lecker, also sind sie auch toll als Tapa bei einer grösseren Tischrunde mit anderen kleinen Tapas wie Tortilla, Chorizo, Empanada, etc., etc. Natürlich mit vieeel Brot und Wein.

Zutaten:

1 Kg. Miesmuscheln (Bitte achtet darauf dass sie aus Wildfang kommen)

3-4 Esslöffel Olivenöl,

1 Zwiebel,

3 -4 Knoblauchzehen,

1/2 Fenchelknolle,

ein  ca. 5 cm langer Lauchstück

1 Karotte

1 Tomate, enthäutet

1/2 rote oder gelbe Paprika, enthäutet

1 Stückchen Sellerieknolle

Chilischote (wenn man mag)

2 dl. Weisswein (z. B. Ribeiro oder Albariño)

4 -5 dl. Fisch- oder Gemüsebrühe oder Wasser

Safran, Rosmarin, Thymian, Estragon, Salz und Pfeffer

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Zubereitung

Zwiebel, Knoblauch, Fenchel, Lauch, Karotte, Tomate, Paprika Sellerie und ev. Chillischote kleinst hacken und alles auf niedrige Temperatur im Oel dünsten.

Der Weisswein dazu giessen und reduzieren lassen. Rosmarin,Thymian, Safran, Brühe oder Wasser dazu geben und etwa 10-15 Minuten köcheln lassen. Salzen und Pfeffern.

Jetzt kann man die Muscheln reingeben. Die Pfanne schütteln und den Deckel drauf stellen. Nach wenige Minuten werden sie sich öffnen und dann sind sie gar, jetzt nur noch den Estragon fein gehackt darüber streuen sanft an der Pfanne rütteln und leicht schütteln damit sich alles in der Pfanne vermischt und das wars, schon kann man es servieren.

A Guete!

 

Und noch eine Tortilla: Diesmal mit Zucchetti und Paprika

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Endlich ist der Sommer auch bei uns angekommen! Ich habe schon lange und sehnsüchtig auf ihn gewartet, nicht wegen der Hitze, die vertrag ich gar nicht so gut, aber wegen des Lichts, die Farben, die Luft  und die Düfte… Und auf das Gemüse und die Früchte habe ich mich ganz besonders und ungeduldig gefreut. Es war ein sooo langer, grauer Winter, aber der ist jetzt endgültig vorbei.  Und hier habe ich ein einfaches aber leckeres Gericht, voller Sommerfarben und -Geschmäcker. Es eignet sich für einen Mittag- oder Nachtessen zusammen mit einem grünen Salat mit Tomaten, oder einen Tomatensalat, oder einen Gurkensalat … Ideal zum Picknick, es ist auch kalt sehr lecker; in Würfel geschnitten und mit ein paar Zahnstocher ist es auch eine schöne Vorspeise, oder Tapa würden wir in Spanien sagen. Ein Bier dazu oder einen frischen Weisswein… Das wärs doch, oder?

Für eine grosse, beschichtete Bratpfanne und 4 Personen

8 grosse Kartoffeln

1 Zucchetti, einen kleinen, jungen, feinen…

1 Paprika, eine rote, leuchtende, knackige…

1 mittelgrosse Zwiebel

8 grosse Eier

Olivenöl

Thymianblättchen

Salz und Pfeffer

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Die Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden, sowie die Zucchetti (aber diesen nicht zu dünn schneiden, so wird die Tortilla schön saftig).

Die Paprika in nicht zu kleine Würfel schneiden und auch so die Zwiebel.

Die Eier in einer grossen Schüssel gut verrühren.

In der grossen Bratpfanne viel Oel erhitzen, so viel um die Kartoffeln damit zu bedecken. Die Kartoffeln braten bis sie ganz durch sind aber noch keine Farbe angenommen haben. Kartoffeln rausnehmen und auf einen Teller mit Küchenpapier geben, um das überschüssige Fett weg zu nehmen, und beiseite stellen.

In der gleichen Pfanne und im gleichen Oel (aber weniger) die Zucchetti und die Paprika braten, aber nicht Farbe annehmen lassen. Gegen Bratschluss die Zwiebel dazu geben und auch nicht Färben lassen. Alles auf einen Teller mit Küchenpapier legen und beiseite stellen.

Wenn es etwas erkaltet ist zu den Eiern geben und vorsichtig durchmischen. Salzen, Pfeffern und die Thymianblättchen dazu geben und wieder vorsichtig rühren damit die Zutaten schön ganz bleiben und nicht zu Brei werden.

Jetzt kann man alles in der Bratpfanne mit nur einem Tröpfen Oel zurückgeben und auf mittlerer Flamme braten lassen. Wenn das Ei gestockt ist (oder fast gestockt, es darf nur nicht noch flüssig sein, sonst wird es schwierig zum wenden) mit der Hilfe eines Tellers wenden und ein paar Minuten auf dieser Seite braten, bis es schön goldig ist.

E Guete!

Venusmuscheln „a la Marinera“

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Das ist mein Lieblings-Gericht aus meiner Region, Galicia. Es wird zwar auch in vielen anderen Regionen Spaniens gekocht, aber etwas anders (andere Gewürze, schärfer, die Sauce mit Brot eingedickt, usw.). Es gibt wahrscheinlich so viele Rezepte für dieses Gericht wie Köche. Dieses Gericht ist als Tapa oder Vorspeise für 4  Personen gedacht. Dazu wird Weissbrot oder Baguette serviert.

1 kg. Venusmuscheln

2 Zwiebeln, gehackt

2 Knoblauchzehen, gehackt

1 Teelöffel Paprikapulver

wenn man etwas schärfe mag kann man etwas gehackte Guindilla (spanische scharfe Paprika = italienischen Peperoncino) dazugeben

wenn man eine dickere Sauce haben will, muss man jetzt 1/2 – 1 Esslöffel Mehl beifügen (ich bevorzuge es ohne Mehlbeigabe)

3 reife Tomaten, enthäutet und kleingehackt (oder geraffelt)

1 dl Weisswein

Petersilie, 3 Stiele, kleingehackt; viele Petersilien-Blätter, kleingehackt

2 Lorbeerblätter

Salz und Pfeffer

Oel

Die Muscheln gut waschen. Für ca. 1 Stunde in leicht gesalzenes Wasser stehen lassen, um den Sand raus zu bekommen (wenn die Muscheln aus einer Zucht sind, werden sie kaum Sand haben).

Um keine böse Ueberraschungen (schlechte Muscheln oder voll mit Sand)  zu erleben, werden die Muscheln zu erst in einer Pfanne mit 1 dl Wasser und 1 Lorbeerblatt 3 Minuten lang gekocht. Dieses Wasser nicht weggiessen (aber durch einen feinen Sieb passieren, wegen den Sand), da es vielleicht nützlich sein kann um die Sauce zu verdünnen.

In einer Pfanne die Zwiebel glasig anschwitzen; Paprikapulver beifügen und kurz (ACHTUNG: nicht verbrennen lassen, wird sonst bitter) anschwitzen lassen, dann die Tomaten dazu geben und kurz anschwitzen; Knoblauch, Petersilienstiele und Lorbeer dazu fügen. Den Wein zufügen und kurz verdampfen lassen. Wenn nötig etwas von dem Sud beigeben. Für ca. 15 Minuten köcheln lassen.

Muschel dazu geben, Pfeffern und auf starker Hitze kurz kochen (nur bis alle Muschel aufgehen). Wenn nötig mit Salz abschmecken, aber da die Muscheln in Salzwasser lagen, brauchen sie wahrscheinlich keinen Salz mehr.

Die feingehackte Petersilienblätter darüber streuen und ganz heiss servieren.

Buen provecho!

Tortilla mit Kartoffeln und Zwiebeln

Tortilla    

 Für eine grosse, beschichtete Bratpfanne von ca. 30 cm ∅:

6 grosse Kartoffeln, schälen und in feinen Scheiben schneiden   (2-3 mm dick).

1 grosse Zwiebel, schälen und in nicht zu kleine Würfeln schneiden.

Oel (Sonnenblumenoel oder Olivenoel, der ist stärker im Eigengeschmack), so viel nehmen wie es braucht um die Kartoffeln „halb“- schwimmend zu braten.

Salz

8 – 10 grosse Eier, geschlagen und ein wenig gesalzen. 

Die Kartoffelscheiben mit Salz in viel Oel in einer Pfanne braten. Ein paar Mal wenden, sie sollten nur gar werden und nicht zu goldig.

Gegen Ende die Zwiebeln dazu geben, sie sollten ebenfalls nicht gebräunt werden, nur gar (glasig).

Oel abgiessen. (Ich nehme dazu einen flachen Teller, ungefähr so gross wie der Durchmesser der Pfanne, um die Kartoffeln beim abschütten des Oels in der Pfanne zurück zu halten).

Alles wieder in die Pfanne zurückgeben. Eier dazu giessen.

Oder man kann die Eier in einer grossen Schüssel geben und dann die Kartoffel dazu tun, alles gut mischen und dann wieder zurück in die Bratpfanne geben.

Hitze reduzieren (um ca. die hälfte, es kommt sehr auf die Pfanne oder den Herd darauf). Die richtige Temperatur ist wichtig, da sonst die Eiermasse unten zu schnell braun wird und oben noch nicht gestockt ist, so dass es nicht möglich ist die ganze Tortilla zu wenden.

Wenn die Eier auf der Oberfläche der Tortilla gestockt sind, kann sie mit Hilfe eines Tellers gewendet werden. Jetzt braucht es nur etwa halb so lange wie vorhin um eine schöne goldige Farbe zu erhalten.

Tortilla fertig! 

Tortilla (3)                     

Tortilla (4)

 

Die Tortilla mit einem Salat wird zu einer kleinen Mahlzeit.

 

Tortilla (11)

 

In Würfeln geschnitten und ein paar Zahnstocher dazu, wird es zur Vorspeise (Tapa). Dazu kann man auch Pimientos de Padrón, in Sonnenblumen- oder Olivenoel halbschwimmend gebraten, Fett abgetropft und auf einem Teller mit Fleur de Sel bestreut, servieren. Ein paar Oliven. Ein wenig Ibérico Schinken. Brot.

Und schon hat man ein kleines Tapas-Paradies auf dem Tisch !

 

Tortilla (16)  

Besonders fein finde ich einen Tomaten-Salat dazu, oder einen Kopfsalat mit Tomaten und dünne Zwiebelringe, an einer Salatsauce mit Balsamicoessig, Olivenoel, Salz und Pfeffer.

In der Beigabe von zusätzlichen Zutaten ist man ziemlich frei:

Pimientos morrones (eingelegte Paprika), frischen Paprika, Oliven, Zucchetti-Scheiben oder Würfeln,Spargeln, Spinat.

Schinken oder Speck, Chorizo, Sardinen oder Sardellen, etc.

A Guete!

Ensaladilla „für Pati“

Ensaladilla (1) 

Pro Person rechne ich wie folgt:

1 grosse Kartoffel (oder 2-3 kleinere pro Person) schälen, vierteln und in 1/2 cm dicke Scheiben schneiden. In Salzwasser ca. 10 – 15 Minuten kochen. Abtropfen und abkühlen lassen.

1 Handvoll Erbsen, am besten frische oder tiefgefrorene.

1 – 2 Karotten, schälen und in Rädchen oder Würfelchen schneiden.

In einem kleinem Topf ein 1/2 Esslöffel Oel geben und ein kleines Stück Zwiebel darin anrösten, dann die Karotten dazu tun, mit Wasser auffüllen und salzen. Nach etwa 5 Minuten die Erbsen dazu geben und weitere 10 – 15 Minuten köcheln. Abtropfen und abkühlen lassen

1 kleine Zwiebel in Würfel schneiden

1 Dose (ca. 200 g) Thon, abgetropft

1 in Oel eingelegte Paprika (Pimiento del Piquillo) in feine Streifen geschnitten (ein wenig für Dekoration behalten)

 Oliven (ein paar für Dekoration behalten)

 1 Ei hart gekocht (Dekoration)

ev. einige Spargeln (Dekoration)

Alles in einer Schüssel geben und 1 – 2 Esslöffel Mayonnaise, 1 Esslöffel Sonnenblumenoel, 1 Esslöffel Weissweinessig dazu geben und rühren.

Als Dekoration: Eierscheiben, Oliven und Paprikastreifen.

Tip:

Man kann auch Crevetten statt Thon nehmen. Oder Crevetten und Thon.

Ensaladilla (11)

Eigentlich kann man je nach Kühlschrank-Inhalt dazutun oder weglassen was man will: Tomaten, Mais, Essiggurken, Bohnen, etc.

Dieses Rezept ist die leichtere versión der Ensaladilla. Da wo ich herkomme ist viel mehr Mayonnaise und viele Eier (in der Sauce und in der Dekoration) üblich.

A Guete!